«Ekklesia» – Die Stadt auf dem Berg

Als Jesus in Matthäus 16,18 das Wort „ekklesia“ (griechisch für „die einberufene oder  herausgerufene Versammlung“) einführt, welches später in der Apostelgeschichte für die erste christliche Gemeinschaft benutzt wird, ist Jesus mit seinen Jüngern in einem besonderen Kontext: in Cäsarea Philippi. Die Stadt liegt nordöstlich vom See Genezareth. Sie war eine römisch-griechisch geprägte Stadt mit kaum jüdischem Einfluss. 

Cäsarea Philippi war bekannt für die Tempelanlagen zur Ehre der Gottheit PAN, einem Hirtengott, der die Viehherden in Panik versetzte. Das Wort „Panik“ hat den Wortursprung in genau dieser Gottheit „Pan“. Bei dieser Tempelanlage gibt es eine Höhle, welche für die damaligen Bewohner der Region die Pforte ins Totenreich markierte.

Genau an diesem Ort des Gottes PAN-ik bestätigt Jesus in Vers 17, dass Er der Messias (dt. „Retter”) ist. Und in diesem griechisch-römisch geistlichen Machtzentrum, beim  „Tor ins Totenreich“, bestätigt Er, dass Er der Sohn des
lebendigen Gottes
ist. Genau hier spricht Jesus über Petrus und der Gemeinde („ekklesia“) aus: „Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde (ekklesia) bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen.“

Das Wort „ekklesia“ wurde fälschlicherweise oft als die „herausgerufene Versammlung“ in dem Sinne verwendet, dass man sich „aus der Welt zurückzieht“. Dabei wurde das Wort in dem griechischen Kontext, in welcher Jesus es benutzte, anders verstanden. Es wurde für eine „einberufene und herausgerufene Versammlung“ einer Stadt benutzt, die sich oft beim Stadttor oder im Theater traf, um über die Geschicke der Stadt zu entscheiden. 

Die „ekklesia“, die Jesus nachfolgt, ist also nicht eine christliche Gemeinschaft, die sich aus der Welt zurückzieht, sondern eine christliche Gemeinschaft, die Christus dem Messias und lebendigen Gott nachfolgt und in der Welt präsent ist. Im Angesicht von PAN-ik strahlt sie als „Stadt auf dem Berg“ Zuversicht, Hoffnung, Barmherzigkeit und Hilfe aus. Dazu passend sagt Jesus in Matthäus 5,14: „Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein.“ 

Damals war eine Stadt weithin sichtbar, ein Zufluchtsort vor Gefahren und gleichzeitig ein Ort der Begegnung und des Lebens. 

Als Campus für Christus möchten wir gerade in diesen stürmischen Zeiten Christen und Christinnen aus Kirchen und Gemeinden genau darin unterstützen, Licht und Hoffnung zu sein! 

verfasst von: Matthias Langhans, Leiter von Campus für Christus Österreich